Bad Soden, Deutschland,
07
Mai
2008
|
15:00
Europe/Amsterdam

Messer investiert bei Salzgitter AG

Industriegasespezialist Messer errichtet für ca. 50 Millionen Euro eine Produktionsanlage bei der Salzgitter AG und übertrifft damit seine eigenen Erwartungen an die Rückkehr in den deutschen Heimatmarkt.

Die Messer Gruppe hat mit der Salzgitter Flachstahl GmbH, Tochtergesellschaft der Salzgitter AG, einen Vertrag über den Bau und Betrieb einer Luftzerlegungsanlage mit einer Laufzeit von 15 Jahren geschlossen. Der Industriegasespezialist investiert etwa 50 Millionen Euro in die Produktionsanlage für die Industriegase Sauerstoff, Stickstoff und Argon.

Die Luftzerlegungsanlage auf dem Gelände der Salzgitter AG wird über 30.000 Normkubikmeter Sauerstoff und optional 40.000 Normkubikmeter Stickstoff in der Stunde gasförmig an das Stahlwerk liefern. Messer wird zusätzlich Sauerstoff, Stickstoff und Argon in flüssiger Form produzieren und damit den lokalen Markt bedienen. Die Salzgitter Flachstahl GmbH plant, die Rohstahlerzeugung an ihrem Standort in Salzgitter auszubauen. Gleichzeitig soll die Herstellung von Elektrostahl am Standort der Tochtergesellschaft Peiner Träger GmbH in Peine erhöht werden. Zur Absicherung der Produktionserhöhung wird mehr technischer Sauerstoff benötigt, den Messer mit dem Bau seiner Luftzerlegungsanlage in Salzgitter decken wird. Über eine neue Pipeline wird auch der ca. 30 km entfernte Standort Peine mit Sauerstoff von Salzgitter aus beliefert.

„Die Partnerschaft mit der Salzgitter AG erlaubt uns ganz neue Handlungsoptionen in Deutschland“, erklärt Stefan Messer. „Wir sind uns sicher, dass wir nicht nur durch unser technisches Konzept, sondern auch durch unsere dynamischen Pläne für den Wiedereinstieg in den deutschen Markt das Vertrauen unseres Partners gewinnen konnten. Nach vierjähriger Abstinenz im Heimatmarkt sind wir mit den Inbetriebnahmen unserer Luftzerleger in der Lage, uns im Westen, Norden und Osten Deutschlands wieder als Industriegaselieferant zu etablieren.“ 2004 hatte Stefan Messer die damalige Messer Griesheim GmbH veräußert. Wegen eines vertraglichen Wettbewerbsverbotes durfte er bis Mai 2007 kein Geschäft in Deutschland tätigen; bis zum 6. Mai 2008 galt zudem ein Nutzungsverbot der Marke Messer in Bezug auf Herstellung und Vertrieb von Industriegasen in Deutschland.

Im Oktober 2007 hat Stefan Messer einen langfristigen Liefervertrag mit den Deutschen Edelstahlwerken abgeschlossen, der zum Bau einer eigenen Luftzerlegungsanlage sowie einem Abfüllwerk in Siegen führt. Die Produktionsanlage wird im Herbst 2009 in Betrieb gehen. Der Wiedereintritt in den deutschen Markt zielte damit vorerst auf die Industrieregionen West und Südwest. Das Unternehmen plant nun, in der Region Salzgitter weitere 30 Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen, davon die Hälfte in der Gaseproduktion und –abfüllung.