Bad Soden, Deutschland,
12
März
2024
|
15:50
Europe/Amsterdam

Industriegasespezialist Messer bietet für US-amerikanische Helium-Anlagen

Das US-amerikanische Bureau of Land Management des US-Innenministeriums hat das Angebot von Messer für den Erwerb der nationalen Helium-Anlagen angenommen. Nun beginnen die notwendigen behördlichen Prüfungen.

Das Federal Helium System wurde von der General Services Administration (GSA), einer unabhängigen Verwaltungsbehörde, am 25. Januar 2024 in Übereinstimmung mit dem Helium Stewardship Act von 2013 versteigert, der das Bureau of Land Management dazu verpflichtet, die behördliche Verwaltung des Systems zu beenden und einen Veräußerungsprozess anzustoßen. Das Helium-System umfasst ein Gemisch aus Gasen mit einem Helium-Anteil, das in den Kavernen in Amarillo, Texas, gespeichert wird, sowie die zugehörigen Förder- und Auffangsystem, die 423 Meilen lange Rohhelium-Pipeline und zusätzliche Betriebsanlagen.

Bereits seit fast zwei Jahren ist Messer der Betreiber der Cliffside-Gasanlage, die das aus dem Speicher entnommene Helium in einer ersten Stufe anreichert. "Messer engagiert sich für den zukünftigen sicheren und zuverlässigen Betrieb des Helium-Systems, wie der erfolgreiche Betrieb der Gasanreicherungsanlage durch Messer seit Mai 2022 beweist", sagte Elena Skvortsova, COO Americas und Vorständin von Messer.
Die Übernahme wird nun vom Justizministerium kartellrechtlich geprüft. Messer arbeitet dazu eng mit den Aufsichtsbehörden in mehreren amerikanischen Bundesstaaten zusammen.
"Messer möchte diese wichtige Anlage in den kommenden Jahrzehnten verantwortungsvoll betreiben und weiterhin die vielen medizinischen, institutionellen und industriellen Kunden beliefern, die auf Helium als kritische Ressource angewiesen sind, das Schlüsseltechnologien und Innovationen in verschiedenen Wirtschaftssektoren ermöglicht", fügte Skvortsova hinzu.

Durch seine besonderen Eigenschaften ist das Edelgas Helium für viele Anwendungen unverzichtbar, beispielsweise für die Magnetresonanztomographie in der Medizin, die Herstellung von Halbleitern, die Raumfahrt, das Erzeugen sehr tiefer Temperaturen in Forschung und Wissenschaft, als Schutzgas beim Schweißen, als Spürgas bei der Lecksuche oder als Trägergas in der Gaschromatographie.
Flüssiges Helium hat mit circa 4 Kelvin, -286.93 Grad Celsius, den niedrigsten Siedepunkt aller Gase. Es ist daher die kälteste Flüssigkeit überhaupt und damit das optimale Kältemittel zur Erzeugung tiefster Temperaturen.