Bad Soden, Deutschland,
02
August
2008
|
09:00
Europe/Amsterdam

Schweißen und Schneiden – mit der Zukunft verbunden

Um die schnellen Entwicklungen beim Schweißen und Schneiden mitgestalten zu können, braucht man mehr als eine hochwertige und individuell zugeschnittene Produktpalette. Messer hält besonders engen Kontakt zu Kunden in Europa und China sowie zu renommierten Forschungsinstituten und entwickelt so seine Verfahren stetig weiter.

Ohne die Technik des Schweißens und Schneidens würden viele Konstruktionen und Gebrauchsgegenstände nicht existieren. Kein Auto würde fahren, kein moderner Ozeanriese schwimmen und kein Flugzeug fliegen. Alle diese Fortbewegungsmittel bestehen zum großen Teil aus metallischen Werkstoffen, die mit schweißtechnischen Verfahren gefügt werden. Die jeweils zum Einsatz kommenden Energiequellen bestimmen die Wirtschaftlichkeit und Qualität des Schweißergebnisses – angefangen beim offenen Feuer vor circa 5.000 Jahren über die Brenngas-Sauerstoffflamme vor rund 100 Jahren und den Lichtbogen bis hin zum Laser- und Elektronenstrahl in der heutigen Zeit. Verwandte Verfahren des Schweißens sind das Trennen, das Beschichten, das Stoffeigenschaftsändern, das Umformen – ja sogar mit Sonderanwendungen das Urformen. Kombiniert man diese Vielzahl an Verfahren mit den unterschiedlichsten Werkstoffgruppen, erklärt sich das umfassende Produktportfolio von Messer in diesem Bereich.

„Die breit gefächerte Auswahl an Gasen reicht von den ursprünglich ausschließlich genutzten Gasen Acetylen, Sauerstoff und Kohlendioxid über Stickstoff, Argon und Helium bis hin zu einer Vielzahl von Mischgasen“, erläutert Dr. Bernd Hildebrandt, Leiter Technologie-Management Schweißen & Schneiden bei Messer. Dabei geht das Beratungspaket weit über das „Gas“ hinaus. „Unsere Kunden erwarten umfassendes Verfahrens-Know-how, Beratung hinsichtlich Qualität und Wirtschaftlichkeit sowie Arbeitssicherheit, die wir ihnen zusätzlich bieten“, so Hildebrandt. Auch für die Art der Lieferung bietet Messer viele Möglichkeiten. Die bekannteste „Verpackung“ ist die Stahlflasche, die mit den üblichen Füllvolumina von zehn, 20, 30 und 50 Litern bereits eine hohe Flexibilität aufweist. Durch Fülldrücke bis 300 bar ergeben sich weitere Spielräume. Für größere Verbrauchsmengen lassen sich die Flaschen zu Batterien und Bündeln koppeln. Auch die Aufbewahrung in flüssigem Zustand ist in vakuumisolierten Tanks möglich.

Als Vollanbieter betreut Messer alle Verfahren der Schweiß- und Schneidtechnik, bei denen technische Gase eingesetzt werden oder zukünftig eingesetzt werden könnten. Die Verfahren lassen sich dabei grob unterteilen in Fügen (z.B. Schutzgasschweißen), Trennen (z.B. Plasmaschneiden), Beschichten (z.B. thermisches Spritzen) und sonstige Verfahren (Wärmen und Richten).

Brenngase von A bis W
Die Verfahren der Autogentechnik verlangen nach Brenngasen und Sauerstoff. Je nach Einzelfall müssen jedoch verschiedene Einstellparameter ausgewählt werden. Beim Flammrichten beispielsweise ist eine schnelle und punktgenaue Flamme mit Acetylen und Sauerstoff gefragt, wohingegen das Löten ein langsamer verbrennendes Gas wie Propan in Verbindung mit Luft benötigt. Dementsprechend reicht die Palette der Messer Brenngase von A wie Acetylen bis W wie Wasserstoff.

In der Lichtbogenschweißtechnik nimmt das Schutzgasschweißen mit den Varianten WIG (Wolfram-Inert-Gas), Plasma, MIG (Metall-Inert-Gas) und MAG (Metall-Aktiv-Gas) einen bedeutenden Platz ein. Der Lichtbogen als Werkzeug übernimmt dabei den Wärmeeintrag. Das Schutzgas schützt nicht nur die reaktionsfreudige Metallschmelze vor der Umgebungsluft, sondern beeinflusst auch die Lichtbogenausbildung, die chemische Reaktion mit dem Schmelzbad und das Einbrandprofil ganz gezielt. Je nach Art des zu bearbeitenden Werkstoffs steht dabei eine große Anzahl maßgeschneiderter Produkte zur Verfügung.

Durchdachte Produktnamen
„Im Gegensatz zu vielen Gaselieferanten, bei denen der Name der Schweißschutzgase nichts über ihre Zusammensetzung und Verwendungsmöglichkeit aussagt, hat Messer für jeden Fall die richtige Lösung und einen aussagekräftigen Namen“, betont Michael Wolters, Projektingenieur Technologie-Management Schweißen & Schneiden. Die Schutzgasgemische im Einzelnen sind „Ferroline“ für un- und niedriglegierte Stähle, „Inoxline“ für hochlegierte Stähle, „Aluline“ für Aluminium und Nichteisenmetalle sowie „Formiergas“ für den Wurzelschutz bei hoch- und teilweise auch niedriglegierten Stählen. Immer mehr Anwendung finden Laserschneiden und -schweißen, die besonders hohe Anforderungen an die Qualität und die Reinheit von Gasen stellen. Die Lasline-Produktpalette ist eigens darauf zugeschnitten. Sie enthält neben Betriebsgasen für CO2-Laser auch Gase und Gasgemische zum Schneiden sowie Schweißschutzgase zum Laserschweißen und -löten.

Um als namhafter Anbieter dauerhaft am Markt bestehen zu können, ist es notwendig, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und neue Trends frühzeitig zu erkennen. Aus diesem Grund pflegt Messer Kontakt zu Partnern im Markt, darunter die Schwesterfirma Messer Cutting Systems.

Um mit der Entwicklung Schritt zu halten, wird projektbezogen auch mit externen Forschungsinstituten zusammengearbeitet. „Wann immer sich Entwicklungen abzeichnen, die Folgen für den Einsatz unserer Gase haben, versuchen wir unserer Konkurrenz eine Nasenlänge voraus zu sein“, so Wolters.

Technika und Netzwerke
Um besonders engen Kontakt zu Kunden und zu einschlägigen Fachinstituten zu haben, unterhält Messer technische Einrichtungen an strategisch günstigen Standorten. „Points of support“ befinden sich in Budapest (Ungarn), Krefeld (Deutschland), Dällikon (Schweiz) sowie in Shanghai (China).

Über die Infrastruktur der Technika hinaus hat sich Messer dem Trend der modernen Informationstechnik angeschlossen und ein elektronisches Netzwerk aus Kollegen aller Tochtergesellschaften aufgebaut. Daneben veranstaltet Messer jährlich ein Netzwerktreffen, das zugleich mit Schulungen durch einen der Partner im Markt verbunden ist. Nicht zuletzt arbeitet Messer mit anderen Unternehmen der Branche eng zusammen. „Das erhöht nicht nur die Transparenz im Markt, sondern wir sind so auch an Diskussionen über neue Verfahren beteiligt“, so Hildebrandt. Damit kann Messer sein Produktspektrum immer auf dem neuesten Stand halten.