Bad Soden, Deutschland,
26
März
2008
|
14:00
Europe/Amsterdam

Serbien tankt erneuerbare Energie

Wer in der Nähe der serbischen Stadt Novi Sad wohnt, kann sein Auto mit umweltschonendem Biodiesel betanken. Bei der sicheren Lagerung des Treibstoffs aus Pflanzenöl wird Stickstoff benötigt.

In Serbien wurde im Sommer die erste Produktionsanlage für Biodiesel in Betrieb genommen. Biodiesel ist „erneuerbare Energie“ – ein Treibstoff, der vor allem aus dem Öl von Raps, Sonnenblumenkernen oder Sojabohnen gewonnen wird. Obwohl kein Mitglied der Europäischen Union, hat sich Serbien freiwillig verpflichtet, die EU-Direktive zur Förderung von Biotreibstoffen umzusetzen. Die Staaten der Europäischen Union bestreiten längst einen Teil ihres Treibstoffverbrauchs aus Biodiesel, Bioethanol und Biogas.

Bauern im Norden Serbiens haben ihre bisher zum Teil brachliegenden Felder auf den Anbau der Pflanzen umgestellt, aus denen Pflanzenöl als Rohstoff für die Biodieselherstellung gewonnen wird. 2008 werden Raps & Co. in einer neuen Anlage des Betreibers Victoria Oil zu etwa 70.000 Tonnen Bio-Treibstoff verarbeitet, im Jahr 2009 zu geplanten 100.000 Tonnen.

Neben Biodiesel wird auch Methanol in Tanks auf dem Gelände der Raffinerie in Novi Sad gelagert. Sowohl in die Methanoltanks als auch in die Tanks mit dem fertigen Biodiesel wird zusätzlich Stickstoff eingebracht. Stickstoff verdrängt die Luft und den darin enthaltenen brandfördernden Sauerstoff. Als so genanntes Inertgas wird er daher überall dort eingesetzt, wo Brände und unerwünschtes Oxidieren zuverlässig vermieden werden sollen. In den Tanks von Victoria Oil schützt Stickstoff Methanol und Biodiesel vor Feuchtigkeit und Luftsauerstoff, das erhält ihre gute Qualität und dient als Explosionsschutz.

Schon heute wird Biodiesel an Tankstellen in der näheren Umgebung von Novi Sad zu leicht niedrigeren Preisen als konventioneller Diesel verkauft. Darüber hinaus ist der Einsatz von Biodiesel im öffentlichen Nahverkehr der Städte Novi Sad und Belgrad geplant.