Bad Soden, Deutschland,
19
Februar
2014
|
09:00
Europe/Amsterdam

Nachhaltige Produktion

Messer hat für das Spezialchemieunternehmen Evonik Industries AG eine Abgasreinigungsanlage nach dem DuoCondex-Verfahren installiert. Sie wird im Werk Steinau für die Abscheidung von Lösungsmitteln und anderen Kohlenwasserstoffen zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte auch bei steigender Produktion eingesetzt. Evonik stellt in der hessischen Gebrüder-Grimm-Stadt biologisch abbaubare Spezialtenside her, vorrangig für die Kosmetik- und Waschmittelindustrie.

Das Werk Steinau der Evonik Industries AG fühlt sich über die gesetzlichen Grenzwerte hinaus zur Reinhaltung der Umgebung besonders verpflichtet, da es in idyllischer Umgebung im Gebirgsdreieck Rhön, Spessart und Vogelsberg liegt. Das DuoCondex-Verfahren, das für die Rückgewinnung reiner Stoffe oder Stoffgemische entwickelt wurde, erschien hier für die Abscheidung eines Vielstoffgemisches zur weiteren Reststoffverwertung aus wirtschaftlichen und Umweltgesichtspunkten gut geeignet, weil der Kältebedarf der Anlage über regenerative Abkältenutzung bereitgestellt wird. Das heißt, der bei der Verdampfung von flüssigem Stickstoff bereit gestellte Stickstoff wird ohnehin für Produktionsprozesse benötigt.

Das von Messer entwickelte Verfahren nutzt die extreme Kälte von flüssigem Stickstoff mehrstufig zum Ausfrieren und Auskondensieren aller Abgasbestandteile außer Luft du Stickstoff aus. Feuchtigkeit wird in einem mit einer Kälteanlage gekühlten Vorkondensator abgeschieden. Die Kältebereitstellung für den Hauptkondensator beginnt mit der Verdampfung des flüssigen Stickstoffs bei minus 196 Grad Celsius. Die Kühlung zur Abscheidung der Kohlenwasserstoffe erfolgt temperaturgeregelt in mehreren Stufen über Kreisläufe und Zwischenschaltung eines regenerativen Wärmeübertragers. Das verringert die Temperaturdifferenz zwischen zu reinigendem Abgas und dem kühlenden, gasförmigen Stickstoff an den Wandungen des Kondensators. Dies verbessert die Reinigungsleistung, verhindert Aerosolbildung, das örtliche Ausfrieren von Beladungen und das Verstopfen der Rohrbündel und verlängert die Laufzeit bis zum notwendigen Abtauen.

Die Anpassung und Auslegung des Verfahrens erforderte eine intensive Kooperation zwischen Anlagenbauer und Betreiber. Besonders für die Berücksichtigung eines mengenmäßig wechselnden Anfalls sehr unterschiedlich zusammengesetzter Abgase ist der vorherige Betrieb einer Pilotanlage mit entsprechender Messtechnik sinnvoll. Diese kann von Messer bereitgestellt werden.