Bad Soden, Deutschland,
11
Februar
2011
|
13:00
Europe/Amsterdam

Hans-Messer-Preis an Absolventen der FH Frankfurt verliehen

Andreas Kopp und Leander Paries sind von der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main mit dem Hans-Messer-Preis 2010 geehrt worden. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis würdigt hervorragende Studienleistungen von Absolventen der Fachhochschule Frankfurt am Main unter Berücksichtigung der praktischen Relevanz der Abschlussarbeit und der Dauer des Fachstudiums. Bereits zum 22. Mal wurden Abschlussarbeiten im Namen des 1997 verstorbenen, langjährigen Präsidenten und Ehrenpräsidenten der IHK Frankfurt am Main, Dr. Hans Messer, prämiert.

„Mit dem jährlich ausgelobten Hans-Messer-Preis erinnern wir an die herausragenden Verdienste von Dr. Hans Messer für die IHK-Organisation und die Wirtschaft in unserer Region. Die IHK Frankfurt vertieft mit dem Preis die Zusammenarbeit zwischen Fachhochschule Frankfurt und der regionalen Wirtschaft", sagte IHK-Präsident Dr. Mathias Müller anlässlich der Preisverleihung am Dienstag in der IHK Frankfurt am Main.

Andreas Kopp hat in seiner Diplomarbeit „Prozessoptimierung an einer Lackieranlage" ein bildgestütztes Kontrollsystem entwickelt, das falsch eingelegte Leiterplatten erkennt und daraufhin den automatischen Lackierprozess unterbricht. Das von ihm entwickelte Verfahren ist ein herausragendes Beispiel für das Zusammenspiel von Forschung und Wirtschaft: Der entwickelte Prozess wird bereits heute in dem betreuenden Unternehmen, der Firma Limtronik GmbH, in der Fertigung eingesetzt. Dort verhindert es mögliche Schäden durch falsches Positionieren der zu lackierenden Leiterplatten und senkt damit die Fertigungskosten. Die Diplomarbeit von Herrn Kopp wurde mit der Note sehr gut (1,1) bewertet.

Leander Paries hat in seiner Bachelor-Arbeit „Regelungskonzept einer Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital (DES) im Insolvenzplanverfahren" ein Thema an der Schnittstelle von Insolvenz- und Gesellschaftsrecht bearbeitet. Er ging der Frage nach, ob es im Rahmen einer Unternehmenssanierung rechtlich möglich ist, die Forderungen der Gläubiger eines insolventen Unternehmens nicht durch Quotenzahlungen zu befriedigen, sondern in Gesellschaftsanteile umzuwandeln (sog. Debt Equity Swap). Die besondere Aktualität der Arbeit von Herrn Paries wird darin deutlich, dass sich nun auch der Gesetzgeber mit den vom Verfasser geschilderten Rechtsfragen beschäftigt, und einen Diskussionsentwurf für ein Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen vorgelegt hat. Die Bachelor-Arbeit wurde mit der Note sehr gut (1,0) bewertet.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der 14. Hans-Messer-Lecture statt. Professor Albert Speer, Geschäftsführender Gesellschafter AS & P – Albert Speer & Partner GmbH, sprach in seinem Vortrag „Frankfurt Rhein-Main, die ‚Region für Alle‘ in Zeiten globaler Krisen und lokalen Aufbruchs" über aktuelle und zukünftige Entwicklungen im Bereich der Stadt- und Regionalplanung in der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main.

Der Stadtplaner und Architekt gründete bereits 1964 sein erstes Büro in Frankfurt. 1984 gründete Prof. Speer mit Kollegen das Büro „AS&P – Albert Speer & Partner", das aktuell mit über 100 Mitarbeitern zu den großen renommierten Büros für Architektur und Stadtplanung in Deutschland zählt und nationale wie internationale Projekte bearbeitet. Sein Büro hat beispielsweise maßgeblich das erfolgreiche Bewerbungskonzept Katars um die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 erstellt. 2003 wurde Prof. Speer die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main, eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt, verliehen. Im Oktober 2006 wurde sein wissenschaftliches Engagement und die damit verbundene Weiterentwicklung von Architektur und Stadtplanung mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.