Bad Soden, Deutschland,
01
April
2004
|
14:00
Europe/Amsterdam

100-jährige Tradition

3. Internationaler Messer Innovationspreis in Frankfurt am Main

Am Donnerstag, den 1. April 2004, hat die Messer Gruppe im Museum „EXPLORA“ in Frankfurt am Main im Rahmen der Veranstaltung „Messer – eine Erfolgsgeschichte geht weiter“ zum dritten Mal ihren mit insgesamt 45.000 Euro dotierten Internationalen Messer Innovationspreis verliehen. Der Preis ging an Forscher und Forscherteams aus Deutschland, Frankreich und Korea, die sich um innovative Entwicklungen und neue Ideen für den Einsatz von Industriegasen verdient gemacht haben. Stefan Messer, zukünftiger CEO der Messer Gruppe, stellte auf der Veranstaltung im „EXPLORA Museum+Wissenschaft+Technik“ die Pläne des neu strukturierten Unternehmens vor und blickte dabei optimistisch in die Zukunft.

„Junge Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg zu motivieren und sie anzuspornen, sich für ihre Ideen und Enwicklungen einzusetzen, ist Motiv unseres Internationalen Messer Innovationspreises“, begrüßte Stefan Messer die rund 150 Gäste. Unter dem Motto „Genies Am Start“ konnten sich bis zum 31. Oktober 2003 Forscher und Forscherteams aus ganz Europa bewerben, deren Arbeiten sich mit der Nutzung von Industriegasen für neue Produkte oder Verfahren befassen. Zusätzlich wurde für die Mitarbeiter der Messer Gruppe ein Sonderpreis ausgeschrieben. Die international besetzte Jury aus Wirtschaft und Hochschule hatte mehr als 40 Bewerbungen aus ganz Europa - für den Mitarbeiter-Preis auch aus China und den USA – zu begutachten.

Anwendbarkeit der Entwicklungen im Vordergrund

Da zwei Bewerbungen mit sehr ähnlichen Verfahren in der Gunst der Jury vorn lagen, wurde der erste Preis aufgeteilt: Er geht sowohl an Erich Lindner und Dieter Reichel von der Firma Max Bögl, Neumarkt, sowie Jens Tauchmann und Thomas Weichmann von Messer Griesheim, Krefeld, für das Kühlen von Frischbeton mit Kunstschnee zur Erhöhung seiner Stabilität und Druckfestigkeit als auch an Dirk Weber und Frank Wittekopf von Kerr- McGee Pigments, Krefeld, für das Pigmentkühlen mit flüssigem Stickstoff.

Den zweiten Preis erhielt PD Dr. habil. Thomas Marx, Abteilung Kardioanästhesie am Universitätsklinikum Ulm, für die Entwicklung eines kryogenen Verfahrens zur Rückgewinnung des Anästhetikums Xenon während Vollnarkosen. Diese Rückgewinnung senkt die Kosten einer Xenon- Narkose deutlich. Der dritte Preis wurde für die Dekontamination holzschutzmittelbelasteter Kulturgüter durch Extraktion mit überkritischem Kohlendioxid verliehen. Dadurch lassen sich Holzschutzmittel wie DDT und Lindan zu über 90 Prozent entfernen, Restaurierung und Ausstellung sind dann wieder gefahrlos möglich. Die Preisträger kommen aus den unterschiedlichsten Institutionen: Erich Jelen und Rafael Michalski vom Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen; Andreas Weber von der Firma Goshen BioTech Inc., Korea; Dr. Achim Unger, Rathgen-Forschungslabor, Berlin; Manfried Eisbein, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Dresden, sowie Thomas Berger und Frank Gockel von Messer Griesheim, Krefeld.

Der nur für die Mitarbeiter der Messer Gruppe ausgeschriebene Innovationspreis ging an Philippe Grognet, Messer France, und Hans-Peter Schmidt, Messer Griesheim, Krefeld. Sie wurden für Endolin®, ein kostengünstiges Wärmebehandlungsverfahren ausgezeichnet. Die dabei aus Endogas und Stickstoff erzeugten Schutzgasatmosphären sind flexibel einsetzbar und verbessern die metallurgischen Eigenschaften geglühter Metallteile erheblich.

Neben Originalität und zukunftsweisendem Charakter waren entscheidende Bewertungskriterien der eingereichten Entwicklungen die technische Reife, die Bedeutung von Industriegasen für die Innovation sowie die Chancen für eine, eventuell gemeinsame, Umsetzung.

Die Messer-Erfolgsgeschichte wird fortgesetzt

Der Award wurde zum ersten Mal 1998 anlässlich des einhundertjährigen Firmenjubliäums vergeben, die zweite Ausschreibung erfolgte im Jahr 2000. Die Messer Gruppe möchte auch in Zukunft ihre erfolgreichen Traditionen fortsetzen. „Dank einer schlanken Verwaltung und flachen Hierarchien werden wir schnell, flexibel und kompetent agieren, um unsere Kunden in ihren Märkten noch erfolgreicher zu machen“, erläuterte Stefan Messer die Firmenphilosophie des neu aufzustellenden Unternehmens.

Die internationalen Aktivitäten in 31 Ländern mit rund 60 operativen Gesellschaften und 120 Standorten in Europa und Asien werden in Zukunft aus Sulzbach im Taunus gelenkt, die Steuerung der technischen Zentralfunktionen erfolgt aus Krefeld. In 25 Luftzerlegungsanlagen werden die Luftgase Sauerstoff, Stickstoff und Argon erzeugt. 76 Gasefüllwerke sorgen für eine optimale Infrastruktur und mit 10 eigenen CO2-Quellen in Europa ist Messer führend in diesem Segment. Die Messer Gruppe betreibt in vielen Ländern Europas Forschungsstätten zur Entwicklung moderner Anwendungstechnologien mit Industriegasen. So vielseitig wie das Spektrum der Gase sind auch die Bereiche, die von ihrer Anwendung profitieren wie z.B. die Stahl- und Metallverarbeitung, die Chemie, die Lebensmittel- und Pharmaindustrie, die Automobil- und die Elektronikindustrie, die Medizin, die Forschung und die Umwelttechnik.

In China ist Messer unter der Verantwortung von Finanzgeschäftsführer Harald Pinger mit zwölf Gesellschaften in den zentralen Industrieregionen Sichuan, Yunnan, Südchina und im Großraum Shanghai vertreten. Im Jahr 2003 konnte Messer hier seinen Marktanteil auf 5 Prozent ausbauen.

„Wir setzen konsequent auf neue Wachstumsmärkte in Europa und China und werden dort neue Produktionsanlagen als auch die Erweiterung der Standorte für die Gaseherstellung und –versorgung fördern. Dazu steht uns ein Investitionsbudget bis 2008 von mehr als 400 Mio. EUR zur Verfügung“, erklärte Stefan Messer.

Sobald auch alle anderen Voraussetzungen für diese Transaktion erfüllt sind, wird die neue Messer Gruppe mit 3600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz von 500 Mio EUR in 2004 an den Start gehen.

Wie bereits in der Presse gemeldet, wird nach geplanter Übernahme aller Anteile der Messer Gruppe von den Finanzinvestoren Goldman Sachs Funds und Allianz Capital Partners durch die Familienholding Messer Industrie GmbH die Familie das Industriegasegeschäft weiter führen. Die europäischen Kartellbehörden hatten Mitte März ihre Zustimmung für die Veräußerung der Geschäfte in Deutschland und Großbritannien an die französische Air Liquide Gruppe gegeben. Die Genehmigung der US Kartellbehörde steht noch aus.